Rethinking Resources: Neues Leitthema der interzum
Folgende Themen erwarten Sie in diesem Artikel
Neo Ökologie als Treiber der industriellen Entwicklung
Neo Ecology ist laut dem renommierten Hamburger Zukunftsinstitut und anderen Experten der prägende Megatrend für die 2020er-Jahre. Vor diesem Hintergrund bezieht sich die interzum mit ihrem neuen Leitthema „Rethinking Resources: Circular and Biobased Solutions“ auf zwei wesentliche Konzepte der Nachhaltigkeit: Zirkuläre Geschäftsmodelle zielen darauf, Produkte so lange wie möglich im Wirtschaftskreislauf zu halten; biobasierte Lösungen setzen auf Materialien, die aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden.
Die Spanplatte der Supermatt-Serie Zenit Eco von ALVIC ist zu 70 % aus recyceltem Material und wird mit einem zu 100 % ökologischen Lackierverfahren bearbeitet. Copyright: GRUPO ALVIC
Auf dem Weg in die Kreislaufwirtschaft
Der Wandel hin zu ressourcenschonenden Produktkreisläufen wird als wichtigster Treiber für künftige Industrieprozesse betrachtet. Im Möbel- und Innenausbau spielen solche Modelle eine immer größere Rolle – nicht zuletzt aufgrund von Gesetzesinitiativen wie den EU-Maßnahmen zur Klimaneutralität bis 2050. In diesem zunehmend nachhaltigeren Marktumfeld bieten kreislauffähige Konzepte nicht nur neue Geschäftsmodelle, sondern auch Wettbewerbsvorteile. Die Zulieferbranche beschäftigt sich daher verstärkt mit neuen Lösungen, sowohl was die Produkte als auch das eigene unternehmerische Handeln betrifft.
Zirkuläre Materialien und Komponenten
In der praktischen Anwendung beschäftigen sich neue Modelle für Kreislaufprozesse mit Energie- und Ressourceneffizienz, dem Recyclinganteil verwendeter Materialien oder der Wiederverwendung von Möbelkomponenten. Aspekte wie Langlebigkeit, Reparaturfreundlichkeit oder Modularität werden in die Entwicklung und Produktion integriert. Zertifizierungen wie Cradle-to-Cradle oder das deutsche RAL-Gütezeichen „Möbel Zirkulär Nachhaltig“, mit denen die Kreislauffähigkeit neuer Produkte bestätigt wird, gewinnen an Bedeutung. Viele Hersteller bieten zudem zirkulare Serviceangebote wie die Aufarbeitung und Reparatur oder das Leihen von Möbeln.
Mit Kantenbändern aus nichtfossilen Vorrohstoffen und einem Rücknahme-Konzept fördert REHAU die nachhaltige Möbelproduktion. Copyright: REHAU
Forderung nach kreislauffähigen Matratzen
Auch in einem weiteren wichtigen Segment der interzum gewinnen zirkuläre Produkte an Bedeutung. Immer mehr Unternehmen und Initiativen setzen sich für eine Kreislaufwirtschaft bei Matratzen ein. So fordert etwa die jüngst in Österreich gegründete Matratzen Allianz die verstärkte Hinwendung zu nachhaltigen Geschäftsmodellen in der Branche. Angesichts von mehreren Millionen entsorgter Matratzen jährlich, werden solche Forderungen immer lauter. Die Sammlung und das Recycling von Altmatratzen tragen hier ebenso zur Zirkularität bei wie zerlegbare Neuprodukte.
Biobasierte Lösungen für die Möbelfertigung
Der zweite Aspekt des Leitthemas „Rethinking Resources“ der interzum 2025 ist der Einsatz von neuen biobasierten oder bioabbaubaren Materialien. Ein Beispiel für den Möbel- und Innenausbau ist die Verwendung von Werkstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen. Auf Basis vorgegebener Materialanforderungen entwickeln immer mehr Hersteller biobasierte Alternativen zu herkömmlichen, erdölbasierten Produkten wie Kunststoff. Neue Bestandteile für Möbel bestehen etwa aus pflanzlichen Rohstoffen wie Hanf und Seegras oder aus heimischen Laubhölzern.
Als Hybridprodukt aus Schnittholz und OSB ist die EcoBox von EGGER eine moderne Alternative zu Massivholzstützen in Holzrahmenbauwänden. Copyright: EGGER Holzwerkstoffe
Innenausbau mit natürlichen Rohstoffen
Holz wird auch im Innenausbau immer gefragter. Denn die Einhaltung von Umwelt- und Gesundheitsanforderungen auf allen Ebenen der Bauausführung wird immer wichtiger. Im Hinblick auf eine nachhaltige „Bauwende“ ermöglicht die stoffliche Verwertung in Form von langlebigen Holzprodukten zudem eine langfristige Speicherung von Kohlenstoff. Auch in der Verbindungstechnik und beim Leichtbau werden biobasierte Werk- und Verbundwerkstoffe als wichtige Zukunftsmaterialien betrachtet. Für die Einsparung von CO2 bieten sie ein großes Reduktionspotenzial.
Die interzum 2025 wird die Themen Kreislaufwirtschaft und biobasierte Materialien in großen Teilen des Eventprogramms beleuchten. Copyright: Koelnmesse GmbH
Neue Impulse auf der interzum 2025
Aussteller aus aller Welt werden auf der interzum 2025 eine Vielzahl an Produkten und zukunftsweisenden Ideen rund um das Leitthema „Rethinking Recources“ vorstellen. So stehen die Kölner Messehallen vom 20. bis zum 23. Mai 2025 ganz im Zeichen nachhaltiger Konzepte und Lösungen. Die Messe selbst wird die Themen Kreislaufwirtschaft und biobasierte Materialien in großen Teilen des Eventprogramms beleuchten. Sowohl auf der interzum Trend Stage als auch in den drei interzum Foren sollen Ideen, Studien und marktreife Lösungen diskutiert und präsentiert werden. Ein „Rethinking Resources Boulevard“ ermöglicht die Präsentation weiterer nachhaltiger Innovationen – wichtige Impulse für die notwendige Transformation zu mehr Langlebigkeit und Ressourceneffizienz.