Köln: 20.–23.05.2025 #interzum

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Möbel- und Raumkonzepte für den Wandel der Bürokultur

Neue Komponenten für New Work

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Die Arbeitswelt ist in Bewegung und damit auch der Möbel- und Innenausbau. Denn die Möglichkeiten eines Büros hängen stark von Raum und Einrichtung ab. New Work lautet das Motto bei dessen Neugestaltung hin zu einer offenen, flexiblen und nachhaltigen Umgebung für alle. Diesen Wandel der Arbeitskultur unterstützt die Zulieferbranche mit neuen Lösungen – von anpassbaren Komponenten in Möbelsystemen über biobasierte Materialien für Schreibtische bis hin zu multifunktionalen Raumkonzepten.

Raumsystem mit Modulen, die sich auf einer Bürofläche um 180 Grad drehen lassen.

Mit dem System „RoomSpin“ macht Hettich das choreografierte Drehen zum Prinzip der Einrichtung. Hettich Holding GmbH & Co. oHG

Neuer Dreh in der Bürogestaltung

Die Arbeitsumgebung soll agiler und kollaborativer werden. Was das bedeutet, war auf der diesjährigen ORGAR zu erleben. Aussteller aus aller Welt präsentierten in den Kölner Messehallen Innovationen für das Büro von Morgen. Neben Einzelmöbeln waren dabei viele ganzheitliche Ansätze und Raumsysteme zu sehen. So bringt zum Beispiel der Beschlagspezialist Hettich den kompletten Arbeitsplatz in Bewegung. Mit dem System „RoomSpin“ macht er das choreografierte Drehen zum Prinzip der Einrichtung: Die Module des Systems lassen sich nach Bedarf und Anforderung um 180 Grad drehen. Mit kuratierten Bewegungsabläufen können so aus herkömmlichen Büroflächen flexible Räume mit klaren Zonierungen und schnell anpassbaren Strukturen gestaltet werden.

Büroraum mit modularen Einrichtungselementen.

Das multifunktionale Möbelsystem „Cubas Flex“ von Assmann ermöglicht die individuelle Gestaltung von Sitz- und Tribünenelementen sowie Projekt- und Besprechungstischen. Copyright: Assmann Büromöbel GmbH & Co. KG

Multifunktionales Möbelkonzept

Variabel ist auch das Möbelsystem „Cubas Flex“ des Herstellers Assmann, das maximale Flexibilität für die Büroeinrichtung verspricht. Die Elemente des modularen Systems lassen sich ohne Werkzeug vom Sitzmöbel über den Besprechungstisch bis zur gemütlichen Tribüne oder einem Coffee Point individuell anpassen. Als Alternative zum Konferenztisch in agilen Meetingräumen, zur Gestaltung von Mittel- und Kommunikationszonen im Open Space oder im Loungebereich schaffen die Möbel einen Rahmen für produktives Arbeiten oder den kollaborativen Austausch.

Schreibtischplatte aus nachhaltigen Materialien.

Mit dem „OrganicBoard Pure P2“ in Verbindung mit dem Kantenband „Raukantex eco“ bietet Palmberg eine ressourcenschonende Dekorspanplatte. Copyright: Palmberg GmbH

Regenerative Rohstoffe

Immer mehr Büroprojekte und Ausschreibungen sind auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Bei der Ausstattung des Arbeitsplatzes gewinnen daher regenerative Rohstoffkonzepte an Bedeutung. Ein Beispiel bieten die Schreibtische des Herstellers Palmberg aus kreislauffähigen Materialien. Die verwendete Dekorspanplatte „OrganicBoard Pure P2“ von Pfleiderer besteht aus einer nachhaltigen Holzmischung mit biogener Verleimung. Als Kantenband dient das Produkt „Raukantex eco“ von Rehau, bei dem im Grundmaterial 50 Prozent post-industrielle Rezyklate zum Einsatz kommen.

Stuhl aus Recyclingmaterial und Tisch vor einer grünen Landschaft.

Der Stuhl „CoMeet Recyclate“ von Klöber besteht aus 100 Prozent Post Consumer Material. Copyright: Klöber GmbH

Kreislauffähige Konferenzstühle

Produktkreisläufe und biobasierte Lösungen finden sich vermehrt bei neuen Bürostühlen. Das Modell „CoMeet Recyclate“ von Klöber besteht zum Beispiel aus 100 Prozent Post Consumer Material. Das Wegwerfprodukt wird geschreddert und für die Herstellung der Sitz- und Rückenschale zu feinem Granulat verarbeitet. Der Konferenzstuhl „Klean“ von Köhl hat eine Sitzschale aus dem neuen Polyestermaterial „Primaloft Bio“. Dessen Fasern werden in Biomasse überführt, ohne das umweltbelastende Stoffe entstehen. Einen ungewöhnlichen Weg geht das schwedische Startup PaperShell, das mit dem italienischen Hersteller Arper eine nachhaltigere Version des Stuhls „Catifa 53“ entwickelt hat. Statt aus Holz oder Kunststoff besteht der Sitz aus 29 Lagen Papier und ist so konzipiert, dass er Kohlenstoff bindet.

Stuhl mit einer Sitzschale aus 29 Lagen Papier in grüner Installation.

Kreislauffähiger Klassiker: Arper hat mit PaperShell eine Sitzschale aus 29 Lagen Papier für den Stuhl „Catifa Carta“ entwickelt. Copyright: Arper SPA

Nachhaltiger Möbelversand

Für eine nachhaltige Büromöbelindustrie sind alle Komponenten von Bedeutung. So dienen zum Beispiel Verpackungen nicht nur dem Produktschutz, sondern stehen auch im Zentrum von Diskussionen um Nachhaltigkeit und Effizienz in der Wertschöpfungskette. Zusammen mit der Hochschule Stuttgart hat Linak daher auf der Orgatec neue Lösungen für den Versand von höhenverstellbaren Tischgestellen vorgestellt. Ein modulares System mit Inlays aus Faserguss, Spelzen oder Wellpappe ermöglicht den komfortablen und plastikfreien Transport zu Möbelherstellenden und Endverbrauchenden.

Ein Gestell-Element für höhenverstellbare Schreibtische mit Polstermaterial aus Getreidespelzen.

Das Verpackungsmaterial RECOU wurde von LINAK zusammen mit der Hochschule Stuttgart entwickelt und besteht aus Spelzen, einem Reststoff der Getreideverarbeitung. Copyright: LINAK GmbH

Neue Inspirationen auf der interzum

Wer wissen möchte, wie sich die Büroeinrichtung und die Möbelindustrie insgesamt weiterentwickelt, wird auf der kommenden interzum vielfältige Impulse finden. Unter dem neuen Leitthema „Rethinking Resources: Circular and Biobased Solutions“ setzt die Messe im nächsten Jahr ein starkes Zeichen für nachhaltige Möbelfertigung. Das branchenrelevante Motto wird in all seinen Facetten auf der Messe sicht- und erlebbar sein, von einem abwechslungsreichen Eventprogramm bis hin zu Innovationen der Aussteller.