Minimalismus: Einfachheit als Einrichtungstrend

Bewusster Verzicht entspricht einem aktuellen Lebensgefühl mit einem Hang zum Einfachen. Damit einher geht eine neue Wahrnehmung der Ästhetik von puristischen und authentischen Dingen. Minimalistisches Design steht hierbei ebenso für Zurückhaltung wie für Zeitlosigkeit. Ein willkommener Nebeneffekt ist dabei das Einsparen von Ressourcen, auch wenn die Ausführung durchaus hochwertig sein darf.

Möglich wird dieser elegante Purismus Dank aktueller Neuheiten der Zulieferbranche, die clevere Lösungen und neue Oberflächen für minimalistische Einrichtungsstile bieten. Das Motto lautet: weniger mit Mehrwert.

Eine minimalistische Möbelgestaltung ermöglichen zum Beispiel Produkte wie das Schubkastensystem Vionaro V8 des österreichischen Herstellers Grass.

Gemeinsam mit dem Designer Stefan Ambrozus wurde das System für die formale Reduktion von Schränken entwickelt. Die mit nur acht Millimetern schmalste Stahlzarge auf dem Markt kommt ohne Kunststoffelemente aus.

Ebenso ein Sinnbild des minimalen Funktionalismus ist die präzise Lichtbrücke von Gera Leuchten, die gerade mit dem German Design Award ausgezeichnet wurde. Eingebaut in eine Kücheninsel verbindet sie effiziente Beleuchtung mit subtiler Raumgestaltung.

Funktionalität und gestalterischer Minimalismus verbinden sich auch bei neuen Produkten für den Innenausbau.

Ein aktueller Trend sind reliefartige oder gerillte Oberflächen wie die Neuheit des Herstellers H. Schubert. Die Paneele imi-wave für Möbel und Innenräume sind in puristischer Betonoptik mit Rippen und Wellen gestaltet und jeweils ein Unikat.

Einen authentischen Look haben auch die neuen Wandpaneele FN Acustico von FN Neuhofer, deren schallabsorbierende Grundplatte zu 60 Prozent aus recycelten PET-Fasern besteht. Als natürliches Element in Echtholzfurnier und anderen Ausführungen eignen sie sich für ebenso geradlinige wie ruhige Raumwirkungen.

Die heutige Geradlinigkeit in der Einrichtung zeigt sich auch bei Elementen des Innenausbaus wie Zimmertüren. Neue verdeckte Türbänder wie „Atomika“ von Krona Koblenz sind besonders reduziert im Design. Der Einsatz von Stahl sorgt hierbei für eine schlanke Linie. Anstelle der für Türbänder üblichen Materialien wie Aluminium gewährleistet die stählerne Ausführung die Tragfähigkeit bei jeder Tür mit nur zwei Scharnieren.

Auch die Form der Türdrücker wird immer reduzierter. So hat die neue Serie LHD-S von Häfele keine Schlüsselrosette mehr, sondern bietet einen Schieber zur Verriegelung direkt am Griff.

Die Zurückhaltung im Interior Design wird mit neuen Dekoren für Möbeloberflächen noch hervorgehoben. Farben wie Schwarz- und Anthrazittöne oder Mattweiß vermitteln eine minimalistische Haltung. Dabei bietet die matte Optik von aktuellen Dekorfolien für MDF-Platten wie die TM12 PerfectSense Omnipore von Egger zugleich eine angenehme Haptik. Auch die Neuheit Zénit der spanischen Alvic Gruppe bietet eine supermatte, samtartige Textur auf Möbelfronten. Ähnlich wie die neue PET Foil Collection von Salex Exclusive hat sie eine hohe Beständigkeit und eignet sich gerade deshalb für zeitlos puristisches Design.

Authentizität und Einfachheit in der Einrichtung vermitteln auch natürlich oder handwerklich wirkende Oberflächen.

Neuheiten für den Möbel- und Innenausbau wie das Spanplatten-Dekor „Tatami“ des italienischen Herstellers Lombardo nehmen darauf Bezug. Das minimalistische Geflecht aus vertikalen und horizontalen Bändern ist vielseitig einsetzbar und erinnert an orientalische Handwerkskunst.

Eine ähnlich realistische Haptik prägt das Textildesign der aktuellen Kollektion Herringbone von Unilin. Schilfgürtel an Flussufern dienten hingegen als Inspiration für die neue Oberfläche Tuet von Arpa Industriale. Das Wanddekor gliedert Räume mit dem geometrischen Rhythmus der „Schilfrohre“.

Weitere spannende Neuheiten für minimalistisches Interior Design werden auf der kommenden interzum vorgestellt. Eine Übersicht über Aussteller und Produktgruppen finden Sie in der Ausstellersuche.