Einrichtungstrends 2023: Nachhaltigkeit als Megatrend
Folgende Themen erwarten Sie in diesem Artikel
Einrichtung im Wandel
Flexibilität ist ein wichtiges Stichwort bei neuen Gestaltungstrends. Angesichts von Wohnraummangel und einer zunehmenden Individualisierung sind mehr denn je Einrichtungen gefragt, die sich dem vorhandenen Raumangebot und unterschiedlichen Situationen anpassen lassen. Sie ermöglichen langfristige und damit nachhaltige Lösungen.
So können zum Beispiel bei Platzmangel neue multifunktionale oder modulare Möbel und Möbelsysteme zum Einsatz kommen. Sie sind raumsparend, praktisch und genügen sowohl funktionalen als auch wohnlichen Ansprüchen. Dabei bieten Innovative Werkstoffe und digitale Verfahren wie der 3D-Druck heute die Möglichkeit, Produkte auch innerhalb eines Programms individuell und maßgeschneidert zu gestalten. Das könnte bei der Entwicklung alternativer Formate helfen. So bietet die Forderung nach mehr Nachhaltigkeit zugleich die Chance für Kreativität und neue Wege
Pocketsystem REVEGO – mit dem Red Dot Award 2022 ausgezeichnete Lösung von Blum zum Verbergen von Küchenzeilen oder ganzen Wohnbereichen. © Blum GmbH
Im Kreislauf denken
Unternehmen aus der Möbelzulieferbranche müssen sich zunehmend mit der Verknappung von Rohstoffen auseinandersetzen. Sie überdenken daher die heutigen Materialströme und Recyclingprozesse und arbeiten daran, die Nutzung und Lebensdauer von Ressourcen zu optimieren. Dabei setzen sie unter anderem vermehrt auf Kreislauf-Prozesse oder nachwachsende Rohstoffe. So ist bei der Herstellung von Möbeln und deren Komponenten Recycling- oder Biomaterial mittlerweile eine ernsthafte Alternative zu Kunststoff.
Möbelbeschläge werden heute zum Beispiel mit Plastikmüll aus dem Ozean, recycelten Fischernetzen oder Holzfasern produziert. Mit innovativer Spritzguss-Technologie werden selbst Rollen, Räder oder Möbelgleiter aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt.
Natürlich Holz
Materialien wie Holz spielen aufgrund ihrer natürlichen Anmutung eine besondere Rolle bei aktuellen Einrichtungstrends. Strukturen, Formen und Farben von Naturholz prägen viele neue Dekor- und Oberflächenkollektionen. Doch auch die CO2-Emissionen im Wohnsektor, der Mangel an Wohnraum oder der Wunsch nach individueller und gesunder Einrichtung können mit dem natürlichen Baustoff gemeistert werden.
Insbesondere im Leicht- und Möbelbau spielt der regenerative und CO2-neutrale Wertstoff eine tragende Rolle. So arbeiten Hersteller von Spanplatten heute mit nachhaltigen Holzmischungen sowie formaldehydfreier Verleimung und sorgen damit für eine gesunde Raumluft. Eine ebenso innovative wie überraschende Alternative zu herkömmlichen Möbeln ist Furnier, das sich von selbst zu einem Stuhl oder Tisch verformt.
Equester Cup von Furnipart (Design: Kamper Form): Cradle-to-Cradle zertifizierte Griffkollektion für Möbel. © Furnipart A/S
Gesundheitsfördernde Produkte
Nicht erst seit der Pandemie wächst der Wunsch nach gesunden und hygienischen Wohn- und Arbeitsumgebungen. Beim vorbeugenden Infektionsschutz helfen leicht zu reinigende Oberflächen wie neue Möbeldekore mit antibakteriellen Eigenschaften.
Resistent gegen Schmutz sind auch innovative synthetische Bezugsstoffe für Polstermöbel. Sie lassen sich rückstandslos reinigen und sind zudem beständig für Desinfektionsmittel.
Eine schnelle und gründliche Reinigung ermöglichen außerdem grifflose Möbelfronten. Dabei wird das Öffnen und Schließen von Klappen, Türen oder Auszügen mit Push-to-open erleichtert. Besonders komfortabel sind neuere Öffnungssysteme mit elektromechanischer Funktion. Auch Licht lässt sich unmittelbar zum Gesundheitsschutz einsetzen: UV-LEDs können mit direkter Bestrahlung Oberflächen entkeimen.
Gemeinsam den Wandel gestalten
„Shaping the Change“ – den Wandel der Einrichtungswelt zu gestalten, ist der Anspruch der kommenden interzum. In diesem Jahr rückt das internationale Branchenevent mit dem neuen Leitthema Neo-Ökologie die Nachhaltigkeit in den Fokus. Zukunftsthemen wie Ressourcenschonung, Gesundheit und Kreislaufwirtschaft werden damit noch stärker akzentuiert, um gemeinsam mit den Ausstellern den Dialog voranzutreiben. Denn das wachsende Bedürfnis nach mehr Umwelt- und Klimaschutz wird unsere Art zu wohnen und zu arbeiten weiter verändern.