„Ressourcenknappheit bedingt einen neuen Ansatz“
Folgende Themen erwarten Sie in diesem Artikel
Kreislaufwirtschaft und biobasierte Lösungen
Maik Fischer, wo sehen Sie das Potenzial einer Kreislaufwirtschaft für die Möbelfertigung und das Interior Design?
Generell bedingen knapper werdende Ressourcen einen veränderten Ansatz in der Möbelfertigung und im Interior Design. Eine Kreislaufwirtschaft trägt dazu bei, knappe Ressourcen besser, weil länger im Produktions- und Konsumzyklus zu halten – idealerweise unendlich lang. Dadurch müssen weniger – idealerweise keine – neuen Ressourcen erzeugt bzw. genutzt werden. Daneben hilft eine funktionierende Kreislaufwirtschaft, die Abfallmengen zu reduzieren, weil ausgemusterte Produkte nicht entsorgt, sondern wiederverwertet werden.
Welche Rolle spielen biobasierte Lösungen für eine nachhaltige Zulieferindustrie?
Biobasierte Lösungen können dazu beitragen, die Abhängigkeit von erdölbasierten Produkten zu reduzieren. Sie bieten hierzu eine umweltfreundlichere Alternative, wenn es sich um nachhaltig produzierte und genutzte Lösungen handelt. Aufgrund der Beschaffenheit und Verarbeitungspotenziale ermöglichen sie daneben ganz neue Produkte, die letztlich beim Konsumenten auf (mehr) Zuspruch als bisherige Lösungen treffen können. Und schließlich: eine nachhaltige bzw. nachhaltigere Produktion und die Wiederverwertung ist von Seiten der Konsumierenden ein immer stärker geforderter Standard, vielleicht sogar schon eine Muss-Anforderung.
Mit verschiedenen Formaten wird die interzum 2025 kreislauffähige und biobasierte Lösungen für die Möbelfertigung und das Interior Design vorstellen. Copyright: Koelnmesse GmbH
Erlebnis des Leitthemas auf der Messe
Wie wird das Leitthema „Rethinking Resources“ auf der interzum 2025 erlebbar?
Zuallererst: Sicherlich auf ganz vielen Ständen, in den gezeigten Produkten und Lösungen unserer Aussteller. Natürlich wird auch die interzum selbst das Thema an vielen Stellen aufgreifen: In der Vorfeld-Kommunikation spielt es eine große Rolle, wie zum Beispiel in diesem und anderen Beiträgen des interzum Magazins. Während der Messe wird es auf dem Nordboulevard den „Rethinking Resources Boulevard“ geben, auf dem sich ausgewählte Aussteller mit einer Zweitplatzierung präsentieren; sie heben hier ihre Produkte, Lösungen, Services, Ideen oder ähnliches hervor, die in Korrelation zum Leitthema stehen.
Gibt es weitere Formate, die das Leitthema bespielen?
Auch die drei interzum Trend Foren greifen das Leitthema in ihren Präsentationen auf: Das Trendforum Materials & Nature wird „Biocircular Materials“ vorstellen, das Trendforum Textile & Machinery wird mit dem „Digital Product Passport“ den Weg hin zur Kreislauffähigkeit aufzeigen und das Trendforum Function & Components wird unter dem Titel „Rethink furniture: Less, but Better“ eine nachhaltige Möbelproduktion beleuchten. Außerdem bietet die interzum Trend Stage 2025 wieder viele Vorträge, Panels und ähnliches, die sich mit Aspekten rund um das Thema befassen. Darüber hinaus werden Ausstellende auf der interzum Product Stage kreislauf- oder biobasierte Lösungen, Produkte, Services etc. dem Publikum vorstellen. Beim renommierten interzum award gibt es 2025 schließlich eine eigene Kategorie für die Auszeichnung der besten Innovationen in Bezug auf das Leitthema.
Besuchende und Ausstellende werden auf der Trend Stage der interzum 2025 viele Vorträge, Panels und ähnliches sehen können. Copyright: Koelnmesse GmbH
Kontinuität in volatilen Zeiten
Welche weiteren Neuerungen gibt es für die interzum 2025?
Wir setzen für die kommende interzum auf Kontinuität in diesen volatilen Zeiten. Das Hallensetting, die Formate des Rahmenprogramms etc. bleiben gegenüber der Veranstaltung 2023 unverändert. Einzige Neuerung: Nach der Eröffnung unseres Conference- und Exhibition-Center „Confex“ können wir nun auch den Eingang West nutzen. Dieser ermöglicht einen direkten Zugang zur Halle 1 und Halle 4.2. Damit sind nun alle vier existierenden Eingänge unseres Messegeländes geöffnet und ermöglichen es Besuchenden, ihren Messebesuch noch gezielter zu starten. Eine weitere kleine Neuerung, wobei es sich eher um ein Revival handelt: Wir werden den Ausstellerabend am ersten Messetag wieder in den allseits sehr beliebten Rheinterrassen feiern – in geselliger Runde und mit direktem Blick auf Rhein und Dom.
Können Sie schon etwas zum Anmeldestand und zu den erwarteten Ausstellern der kommenden Messeausgabe sagen?
Nach jetzigem Stand dürfen wir uns wieder auf eine sehr starke interzum freuen. Die aktuellen Buchungszahlen deuten darauf hin, dass wir uns wieder stark in Richtung unseres All-Time-Highs der Veranstaltung von 2019 bewegen. Das Ausstellerfeld wird wieder das Who is Who der globalen Branche abbilden, wobei wir so gut wie alle globalen Key Player bei uns begrüßen dürfen, daneben wieder viele Hidden Champions und auch viele Neuaussteller – denn alle glauben an die Einzigartigkeit aus Innovationen, Networking und Ideenaustausch, die es so weltweit nur auf der interzum in Köln gibt.
Die interzum bietet der internationalen Zulieferbranche eine einzigartige Mischung aus Innovationen, Networking und Ideenaustausch. Copyright: Koelnmesse GmbH
Künftige Positionierung zu Nachhaltigkeit
Mit dem aktuellen Leitthema denken Sie das Motto „Neo-Ecology" aus dem Jahr 2023 weiter. Wie wird sich die interzum künftig zum Thema Nachhaltigkeit positionieren?
Die interzum ist immer ein Spiegelbild der Entwicklungen und Trends im Bereich Möbelzulieferer und Interior Design. Der Messe kommt dabei sicherlich die Funktion eines Kondensationspunkts zu: So konzentriert wie auf der interzum werden die globalen Herausforderungen der nächsten Jahre der Branche sicherlich nirgends sichtbar und diskutiert: Ressourcenknappheit, die Umweltauswirkungen der Produktion und des Konsums, sich verändernde Kundenerwartungen und auch die regulatorischen Anforderungen werden immer bedeutsamer für unsere Ausstellenden und Besuchenden, mithin glauben wir, dass das Thema des nachhaltigen Sourcing, der nachhaltigen Produktion und die Wiederverwertung nicht nur 2023 und nun wieder 2025, mit einem anderen Schwerpunkt, sondern auch in den nächsten Jahren massiv die Branche beschäftigen wird – und damit auch auf der interzum Thema sein wird. Aber auch wir als Koelnmesse, dem Veranstalter der interzum, sehen uns in der Verantwortung. So wollen wir als Unternehmen bis 2030 klimaneutral sein und machen schon viele Schritte in diese Richtung, sei es durch einen besseren Umgang mit den anfallenden Abfällen oder eine umweltfreundliche Energiezeugung.